Dialog mit einer großen Dame

Wer bist du?
Ich schau dich an, 
ich suche den Kontakt,
Du siehst streng aus, unnahbar.
Dein Blick ist geradeaus gerichtet,
der Mund verschlossen,
der Geistesausdruck traurig,
etwas nachsinnend.

Du hast dich schick gemacht,
eine Schleife schmückt Dein Haar,
die Farben Deiner Kleidung
fügen sich in die Landschaft.
Dein Kopf verdeckt das Sonnenlicht,
Deine Füße stehen im Dunkeln.
Du hast den Mantel aufgeknöpft,
es ist angenehme Temperatur.

Was wirst du als nächstes tun?
Nimmst du deine Umgebung wahr?
Wie bist du an diesen Ort gekommen?
Aus der Erde, aus der Luft?
Hast du dich verlaufen?

Frieden umgibt Dich,
Kinder spielen,
Kühe weiden,
die Berge leuchten,
ein einziger Ton klingt 
vom Kloster durch die Stille.

Gib mir ein Zeichen,
damit wir in Resonanz kommen können.
Der andere ist unser Spiegel,
er ist verdeckt.

(Ingeborg Epp)